Als ihr Rücken nicht mehr aufhörte zu schmerzen, entschied sich ASTRID FÖRSTER für eine Operation. Doch die OP machte alles noch schlimmer. Eine Verödung der Nerven beendete ihre langjährige Leidensgeschichte! Sportbegeißtert war ich von klein auf, egal ob Tennis, Joggen oder Skifahren. Ich erinnere mich noch gut, wie viel Spaß mir in den 80er Jahren auch Aerobic gemacht hat. Dass ich den Rücken dabei gemerkt habe, hat mich lange nicht beunruhigt. Damals hatte ich keine Ahnung, dass meine Wirbelsäule eine Fehlstellung hatte, eine so genannte Skoliose. Damit hätte ich ruckartige Hüpfbewegungen wie beim Aerobic gar nicht machen dürfen, oder zumindest nur bei angeleiteter Ausgleichsgymnastik. Ich dachte mir: Was soll ein Zwicken im Rücken schon bedeuten, wenn man jung und sportlich ist?
Plötzlich ging nichts mehr
Dann geschah es eines Tages bei einem geschäftlichen Meeting in den USA. Ich war erst 32 Jahre alt und konnte plötzlich nicht mehr aufstehen. Nur mit Hilfe von knallharten Schmerzmitteln kam ich aus meinem Stuhl hoch. Diagnose: Bandscheibenvorfall. Da war mir klar, dass ich etwas unternehmen musste. Für mich lag es nahe, mit noch mehr Sport gegenzusteuern, aber das verstärkte die Schmerzen nur. Es begann eine Odyssey von Arzt zu Arzt. Ich wurde immer wieder gespritzt, mit Magnesium oder Cortison. Das half mal zwei, maximal drei Wochen. Selbst die Spritzen, die mithilfe des MRT gezielt zur schmerzenden Stelle gesetzt wurden, linderte die Probleme nicht nachhaltig.
Der Schmerz schoss wie ein Stromschlag bis in den Kopf
Eines Tages sagte ich mir: Das kann alles nicht sein. Fünf Jahre lang hatte ich mich mit immer wiederkehren-den Schmerzen herumgequält. Ein renommierter Sportarzt empfahl mir schließlich eine Operation. Man wollte die herausgedrängte Band-scheibe verkleinern. Das klang logisch und machte mir endlich Hoffnung auf ein Leben ohne Schmerzen. Doch es kam anders.
Ausgelassenes Toben mit meinem Sohn? Unmöglich!
Nach der OP hatte ich jedoch noch schlimmere Schmerzen als vorher. Beim Gehen war ich stocksteif und an Sport war kaum noch zu denken. Mein Sohn kannte seine Mutter nur mit Schmerzen, wir konnten nie toben oder ausgelassen Fußball spielen. Bei der kleinsten Unebenheit schoss der Schmerz wie ein Stromschlag über den ganzen Rücken bis hoch in den Kopf. Sechs Monate später erfuhr ich von der Möglichkeit, die betroffenen Nerven zu veröden.
Mehr als 15 Jahre Schmerzen – endlich vorbei
Dieser unkomplizierte Eingriff unter lokaler Betäubung brachte die Wende. Eine zweite Verödung plus Behandlung der Bandscheibe mit Kochsalzlösung machte mich schließlich schmerzfrei, und das nachhaltig. Zu dem Zeitpunkt hatte ich mehr als 15 Jahre Schmerzen hinter mir – ein Leidensweg, der mich vom Marketingjob weg in meine neue Berufung führte. Heute bin ich selbst Personal Rücken-, Pilates- und Yogatrainerin und kann nur jedem raten, eine Operation kritisch zu hinterfragen. Jeder sollte sich Wissen über die Erkrankung aneignen und sich vom Arzt ganz genau erklären lassen, was das Problem ist. Und wenn eine Verödung in Frage kommt, kann das den heilenden Segen bringen. Denn erst wenn man schmerzfrei ist, kann man gezielt seine Rückenmuskulatur aufbauen. Nur dann sind die dafür nötigen Bewegungen wieder mög-lich.• www.astrid-foerster.com
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